In Zusammenarbeit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung mit den Sächsischen Volkshochschulen und der VHS Bautzen
Dr. Manfred Kühn
(“Die Abgehängten” ist heute ein populär bis populistisch verwendeter Begriff in den Medien, um Menschen in sozialen oder räumlichen Abseitspositionen zu beschreiben. Der Vortrag stellt vor dem Hintergrund zunehmender sozialräumlicher Ungleichheiten zwischen Metropolen und Peripherien in Deutschland das Konzept der Peripherisierung vor, mit dem Prozesse wie Abwanderung, Abkopplung und Abhängigkeit sowie Stigmatisierung untersucht werden können. Diese Prozesse führen zu einem Macht- und Funktionsverlust und damit Abstieg von städtischen Zentren.
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Strategien von zwei Mittelstädten in strukturschwachen Regionen zur Bewältigung von Peripherisierungsprozessen: Pirmasens (Region Südwestpfalz, Rheinland-Pfalz) und Stendal (Region Altmark, Sachsen-Anhalt). Aus den Ergebnissen der Fallstudien werden Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die raumrelevanten Politiken abgeleitet. Danach erweisen sich Bildung und Qualifizierung als zentrale Politikfelder.
Dr. Manfred Kühn ist Planungsforscher am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner.
Seine Forschungsfelder sind Klein- und Mittelstädte, Stadtplanung und Stadtpolitik, Strategien im Umgang mit Schrumpfung und Peripherisierung, sowie strategische Stadtplanung.