Schreib-Spaß trotz Wüstenhitze
Der Schweiß lief in Strömen über die Gesichter, ständig waren alle Hände an Wasserglas oder -flasche! Den vermutlich heißesten Tag dieses Sommers hatten wir ausgesucht für den „Sommerferien(s)pass 2022“ – und der fand statt: nicht draußen an der brütenden Luft. Nein, in den nicht minder molligen Räumen der Stadtwerkstatt! Die Teilnehmerinnen hatten jede Bade-Verlockung für See oder Schwimmbad ausgeschlagen – um zu schreiben! Ja, tatsächlich um zu schreiben. Aber nicht mit festem Ziel wie in der Schule, sondern frei und kreativ. Die Elf- und Zwölfjährigen brachten überraschenderweise schon Schreibideen mit. Gemeinsam mit der Schriftstellerin und Schreibcoachin Martina Rellin wurde Handwerkszeug ausprobiert – wie zum Beispiel in dem ein „heißer Sommertag” in Szene gesetzt wurde. Etwa durch die Beschreibung von Schweiß, Wassergläsern und einem Thermometer, das fast Blasen wirft. Kleine Tipps und Tricks, die alle Texte lebendiger machen, probierten die Mädchen gleich aus. Und es zeigte sich: Man muss nicht in Paris gewesen sein, um die eigene Familie auf Abenteuer in die französische Hauptstadt zu schicken.
Einen wichtigen Punkt der Ankündigung im Programm für den Sommerferien(s)pass Kamenz erarbeitete sich die kleine Gruppe trotz Wüstentemperaturen spielerisch: Kreatives Schreiben macht Spaß und es gibt dabei kein Richtig und kein Falsch. Es ist schon klar, dass bei bestem Badewetter natürlich ganz besondere Mädchen in die Stadtwerkstatt kamen – Mädchen, die Bücher und das Lesen so sehr lieben, dass sie am liebsten selbst welche schreiben möchten. Und warum eigentlich nicht – auch die Frage: „Wie könnte ich gegebenenfalls meine Texte als Buch drucken?”, wurde besprochen. Da gibt es Möglichkeiten, die fast nichts kosten, wenn man die Gestaltung selbst übernimmt. Die Teilnehmerinnen wurden am Ende des Workshops alle von Eltern (und Geschwistern) abgeholt und die Bewunderung war groß: „Dass ihr bei dieser Hitze schreiben konntet.” Ja, das können die jungen Hobby-Schreiberinnen bei jedem Wetter.
Martina Rellin