Ja, ich bin immer auf der Suche nach Gleichgesinnten, die nicht müde werden, über das nachzudenken, `was zu Kamenz passt`.“ – Das waren die ersten Worte meines Redebeitrages auf dem 1. Kommunalpolitischen Forum, das am 23.Januar in der Stadtwerkstatt durchgeführt wurde. Thema war die Positionierung bzgl. einer Bewerbung der Stadt Kamenz zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2025. Dass für die Umsetzung der Laga-Idee die Zeit noch nicht reif ist, war in der Diskussion größtenteils nachzuvollziehen, aber das muss uns noch lange nicht die Flinte resigniert ins Korn werfen lassen.
Ein Ergebnis des Forums war, darüber nachzudenken, wie sich langfristig Ideen zur Entwicklung unserer Stadt verbinden lassen können mit den Vorbereitungen auf das große Stadtjubiläum 2025. „Lasst uns nach Projekten suchen und sie umsetzen, die unser Städtchen im Jubiläumsjahr, aber auch schon davor und darüber hinaus besonders schmücken. Das kann eine kleine Garten- und Leistungsschau sein, die zu uns passt, ohne den großen Plan aufzugeben.“ Diesen Gedanken von mir griff im Verlauf der Veranstaltung Angelika Peters auf, als sie ihre Idee präsentierte, auch in Kamenz einen Tag der Offenen Gartenpforte zu etablieren. Sie hatte sofort den Hobbystammtisch der SWS und Anne Hasselbach als Citymanagerin auf ihrer Seite. Und auch der anwesende Oberbürgermeister Roland Dantz zeigte sich aufgeschlossen für diese Idee, die ja in Kamenz zu großen Veranstaltungen immer schon mal im kleineren Rahmen realisiert worden ist. Er versprach, seitens der Stadtverwaltung die Umsetzung werbemäßig zu unterstützen.
Mit diesem Ergebnis gingen wir an die Öffentlichkeit, um Gartenfreund*innen zu gewinnen, die bereit sind, ihre Gärten für interessierte Gäste zu öffnen. Und das war nicht schwer. Es stellte sich heraus, dass sich einige der Mitstreiter*innen auch schon mit diesem Gedanken getragen haben. Eine tolle, engagierte und inspirierende Runde saß da am 29.Februar in der SWS zusammen. Es wurde ein kreativer Vormittag, an dem der Vorfreude auf unseren 1.Tag der Offenen Gartenpforte freien Lauf gelassen wurde.
Alle waren sich einig: Viele Schätze schlummern im Verborgenen und warten nur auf interessierte Besucher*innen, Gleichgesinnte und Mitmacher*innen. – Schwieriger gestalteten sich ab März das Finden eines Termins und die Werbestrategie, denn die geltenden strengen Bestimmungen angesichts der Corona-Pandemie ließen langfristige Planungen gar nicht zu. Jetzt waren Improvisation und Kreativität gefragt. Der für den 17.Mai anvisierte Termin musste gestrichen werden. Trotzdem wollten wir die Vorfreude der vielen begeisterten Gartenfreund*innen nicht dämpfen und organisierten die Werbung im Winzereck, Angelika Peters machte sich an die Gestaltung eines schönen Logos mit Wiedererkennungswert, und Anne Hasselbach stellte mit ihr Überlegungen zur Gestaltung des Flyers an. Eine Facebookseite wurde durch Jeannette Klaua ins Leben gerufen, um die große der Zahl der Interessierten auf dem Laufenden zu halten. Und es gelang Unterstützer für unsere Aktion zu gewinnen.
So macht Gemeinsinn Spaß.
Danke an die SWS für die Vorfinanzierung des Flyerdruckes und an den Oberbürgermeister, durch den der finanzielle Ausgleich über eine Spende an den Verein ermöglicht wurde. Und dann war er da, der 1.Tag der Offenen Gartenpforte in Kamenz und dem Umkreis am 14.Juni 2020…
Und es wird einen 2., einen 3. und hoffentlich noch ganz viele weitere geben. Aber: Wir werden ihn immer wieder neu ausgestalten. Wie, das ist der Inhalt unseres Projektantrages, den wir im Rahmen des Wettbewerbes „MACHEN! 2020“ eingereicht haben. Also heißt es: „Offene Gartenpforte“ – neu und weiter gedacht.
Sieglinde Tschentscher